Was macht der Furz auf dem Brett?


Und dann auch noch in gelb?

furz

Von Sinn und Unsinn des „Alles ist möglich“.

Hast du auch einen Glaubenssatz, der Deine Kindheit prägte?
Meiner lautete:

„Es gibt nix, was man nicht kann!“

Im Brustton der Überzeugung propagiert von meinem Vater.
Einzig seine pragmatische Mutter, meine Oma, wagte, ihn jedes Mal auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Mit ihrem provokant fragenden Appell:

„Dann nagle doch mal einen Furz auf ein Brett und streiche ihn gelb an!“

Rein theoretisch heutzutage technisch machbar, aber irgendwie leider völlig sinnfrei…

Was passiert mit einem Kind, das im Spannungsfeld solcher Diskussionen aufwächst?
Nun, es versucht ein halbes Leben lang erfolgreich, den eingeprägten Glaubenssatz zu befolgen. Es lernt fleissig, studiert etwas Vernünftiges, macht Top Abschlüsse, überwindet seine Schüchternheit und geht in die Welt hinaus. Es „nagelt IHN“ auf verschiedene Bretter in unterschiedlichen Top Firmen und streicht ihn jedes Mal in einer anderen Farbe an. Alles scheint möglich, Erfolg, Geld, Prestige und…
…es machte vor allem den Herrn Papa stolz!

Und die Stimme der Grossmutter?
…wollte dennoch nie so ganz verstummen…wie sie Kopf schüttelnd, mit einem weisen Lächeln auf den Apfelbäckchen, verschmitzt die ewig gleiche Sinnfrage stellte. Jedes Mal, wenn ich mal wieder versuchte, das „Unmögliche“ möglich zu machen.

Meine Ex-Vorgesetzten mögen mir diese despektierliche Art der Formulierung verzeihen. Und ja, ich weiß, am Ende des Tages hatten wir alle sogar eine „soziale Aufgabe“. Nämlich für Wachstum, Arbeitsplätze und Vermögensumverteilung zu sorgen. Aber auch wenn die Herausforderungen oft spannend waren, und es zuweilen viel Spaß gemacht hat, am großen Marketing Rad der Konsumwelt gedreht zu haben. Am Ende blieb immer nur viel „warme Luft“.

Und Beide hatten ein bisschen Recht.

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