Porsche fahren, was sonst?

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

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Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

Wenn ich einmal gross bin…
Was wolltest Du als Kind später einmal werden oder was war Dein größter Wunsch?
Hübsche Prinzessin, tapferer Ritter, kühner Pilot, verwegene Räubertochter Retterin der Welt oder Bankdirektor? Mein grösster Kindheitstraum, seit ich denken kann, war jenseits aller gängigen Klischees: „Einmal im Leben Porsche fahren!“ Ich weiss, das ist weder bescheiden noch altruistisch – schon gar nicht besonders sinnvoll – aber darüber macht man sich mit 6 Jahren bekanntlich noch keinen Kopf. Die Quelle dieser Sehnsucht ist ebenso schwierig auszumachen, wie die Aussicht auf ihre Erfüllung wahrscheinlich war. Da ich weder in einem reichen Elternhaus mit goldenem Löffel im Mund, noch in einem Autohaus entsprechender Marke aufwuchs. Auch Onkels oder Tanten fuhren keinen. Einzig die Tatsache, dass ich oft und gerne Auto Quartett mit den Nachbarjungs spielte, und dass eine nette Kundin meiner Eltern so einen schwäbischen Blechtraum fuhr, könnten als Auslöser vielleicht herhalten. Sicherlich auch die Hochglanzbilder in der VOGUE, die ich als Kind zufällig fand, und seither wie meinen Augapfel hütete.

Wenn ich erst einmal Geld verdiene…
Wie auch immer, dieser Traum begleitete mich durch meine Kindheit in der süddeutschen Provinz. Und auch noch während des BWL Studiums, als man uns in einem gruppendynamischen Rollenspiel eines Tages vor laufender Kamera fragte:

 „Wo sehen sie sich in 10 Jahren?“

Meine spontane Antwort: „Porsche fahrend in einer Werbeagentur…“ Bis dato gehörten weder Werbeagenturen noch Sportflitzer zu meinem Leben, denn ich studierte so ziemlich das Langweiligste der Welt, und mein studentisches Vehikel bestand aus einem gebrauchten VW Polo. Aber wer kennt sie nicht, die Geschichte über die „Tellerwäscher zum Millionär Karriere“ und die Lebenshilfe Bücher mit den immer selben Inhalten, wie z.B.

„Wenn Du es wirklich willst, dann kannst Du es auch schaffen.“

Realist, der ich zu sein glaubte, verbannte ich solche Theorien ins Reich der Märchen und Sagen. Die Kraft der Anziehung? – „Esoterischer Humbug“, dachte ich.

Traum zum Greifen nah…

10 Jahre nach dem Studium, um einige Marketingerfahrungen reicher, knallt mir eines Tages eine Arbeitskollegin eine Stellenanzeige auf den Tisch mit den Worten: „Das wär doch was für Dich“…ein Produktmanagement Job bei ….PORSCHE.“ Meine ersten Gedanken: „Die nehmen mich doch sowieso nicht“…und „Keine Chance…da bewerben sich ja Hunderte“……ausserdem: „Stuttgart, da will ich doch gar nicht hin – weg aus meinem geliebten München? – Niemals!“ Nach zwei schlaflosen Nächten und täglichem innerem Kampf verschickte ich am dritten Tag schliesslich die Bewerbung und sah das Ganze sportlich, frei nach dem Motto: „Mal sehen, wie weit ich es schaffen werde“…

Kennst Du das? Du kommst von einem Wochenend Trip nach einer langen Autofahrt und Parkplatzsuche nach Hause, mit einem dringenden menschlichen Bedürfnis, wirfst hastig die Tasche in eine Ecke, und das Telefon klingelt. Gehörst Du zu den Coolen, die es dann klingeln lassen oder zu den Neugierigen? Ich gehöre ganz klar zur zweiten Kategorie, hob also gestresst den Hörer ab und lauschte: „Guten Tag, Porsche AG, mein Name ist…., Sie haben sich bei uns beworben.“ Und ich? – „Oh, Entschuldigung, ich komme gerade von einer Reise zurück und muss erst dringend zur Toilette. Darf ich Sie zurückrufen?“

Ich durfte. Nicht nur aufs Örtchen verschwinden und zurück rufen. Sondern auch zum Vorstellungsgespräch fahren. Und als der damalige Marketingleiter mir dort gegenüber sass und fragte: „Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?“, musste ich grinsen.

nurMUT…Träume gehen manchmal in Erfüllung. Petra

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