München-Venedig zu Fuss mit Hund
Ein Hund, sein Rudel und drei Rucksäcke

Ein verrückter Vorschlag.
»Lass uns gemeinsam von München nach Venedig wandern!«
Diesen Vorschlag unterbreitete mir mein Mann Anfang 2016 mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
»G’spunne«, dachte ich sofort. Total verrückte Idee. »Wie kommst du denn auf so was?«
Robert hielt die Verbindung meines früheren, langjährigen Wohnortes München mit der Region Venetien, aus der seine Mutter stammte, für eine gelungene Kombination unserer beider »Herkunftsorte«. Und den Fussmarsch dorthin für das unvergessliche Event zu meinem 50. Geburtstag.
Ich hingegen hielt das Ganze für einen Scherz. »Wie, zu Fuss nach Venedig gehen? Und Herr Monet?«
»Der kommt mit«, antwortete Robert mir kurz und bündig. Denn unser neunjähriger Mischlingshund hat uns in den letzten Jahren immer und überallhin begleitet.
Als zwei Tage später ein Wanderführer zur München-Venedig Route auf unserem Tisch lag, wusste ich, es handelt sich um einen Ernstfall. Ich begann meinerseits, sporadisch in diesem Büchlein zu blättern. Während mein lieber Mann Abende lang Internetseiten von Fernwanderern studierte, sich über alpine Wanderausrüstungen informierte und mir von Ludwig Grassler erzählte, der die klassische München-Venedig Tour in den 70er Jahren konzipiert hat.
Eher skeptisch liess ich mich dazu verleiten, ebenfalls einen Blick auf diverse Berichte dieser Wanderroute zu werfen und Filme anzusehen, die von erfolgreichen München-Venedig Wanderern gedreht worden sind.
»Steter Tropfen höhlt den Stein«, sodass auch ich langsam begann, eine gewisse Faszination zu spüren beim Betrachten der wunderschönen Bilder und beim visuellen Mitwandern.
Geht das denn mit Hund?
Wir fanden allerdings nirgendwo hilfreiche Angaben bezüglich der Mitnahme von Hunden auf der Strecke. In diversen Foren gab es zwar alle möglichen Meinungen und Abhandlungen. Keine davon entsprach jedoch unserer Vorstellung von Hilfestellung zum Fernwandern und Übernachten mit Hund.
Also begann ich, selbst zu recherchieren. Und da auf vielen Webseiten von Hütten, Pensionen und Hotels keine expliziten oder nur schwammige Angaben zur Mitnahme von Hunden zu finden waren, fing ich an, mögliche Übernachtungsmöglichkeiten auf der Strecke per E-Mail anzufragen. Als meine ersten beiden E-Mails umgehend negativ beantwortet worden waren, nämlich: »keine Hunde erlaubt«, sah ich unser ganzes Projekt schon kippen.
Mein Mann gab jedoch nicht so schnell auf und plante kurzerhand die Route um, auf der die beiden Hütten lagen. Da wir sowieso einige Teilstücke der »Traumpfad-Route« hundegerecht umplanen mussten aufgrund zu schwieriger Kletterpassagen, kam es auf eine Etappe mehr oder weniger auch nicht mehr an.
Roberts Optimismus und mein Leitspruch »Es gibt nichts, was man nicht kann«, motivierten mich nach ein paar Tagen wieder, doch nochmals eine E-Mail Umfrage zu starten bei allen Unterkünften, die nun auf unserer angepassten Route lagen. Dieses Mal gab ich mir mehr Mühe, formulierte ab der Region Südtirol meine Anfrage zweisprachig (Deutsch und Italienisch) und stellte unseren Hund im Detail vor:
»Mittelgross (Schulterhöhe: 46cm), wohlerzogen, freundlich, verträglich und ruhig.«
So wie wir eben. Ich integrierte ein Foto von Monet mit seinem roten Rucksack, um das Eis hoffentlich auch bei den Gastwirten zum Schmelzen zu bringen.
Und siehe da, plötzlich schienen alle eine Lösung für uns mit Hund parat zu haben. Ich bekam durchweg sehr freundliche und positive Antworten. Bis auf zwei Ausnahmen, die einfach strikt keine Hunde zuliessen, die wir aber mit anderen Unterkünften kompensieren konnten. Unsere Freude war riesig. Da machte es uns auch überhaupt nichts aus, dass manche Alpenhütten uns schrieben, wir müssten im Nebengebäude oder im Notlager übernachten mit Hund. Kein Problem, wenn man seinen Hund liebt. Wichtig ist, das Rudel bleibt zusammen.
Planung und Vorbereitung ist die halbe Miete.
Wir planten minutiös die Strecke anhand einer eigenen Liste und der angepassten GPS Daten, ohne jedoch bereits alles vor zu reservieren. Denn die genauen Termine auf einer solchen langen Strecke festzulegen, erschien uns schwierig. Wussten wir doch noch gar nicht, wie gut wir tatsächlich vorankämen, wie das Wetter mitspielte, und ob wir die geplanten Tagesetappen zeitlich überhaupt schafften.
Mit der konkreten Planung, der parallel laufenden Ausrüstungszusammenstellung und unseren Trainings-Einheiten in den heimischen Gebirgen am Wochenende wuchs die Motivation und Vorstellungskraft in unseren Köpfen, dieses Abenteuer tatsächlich in Angriff nehmen und auch erfolgreich meistern zu können.
Irgendwann stand auch ein möglicher Starttermin fest: Anfang Juli wollten wir los. Bis dahin sollten die höchsten Gipfel und Strecken bereits schneefrei und zugänglich sein. Aber wir wären noch früh genug dran, um die Hauptferienzeit und Hochsaison ab August nicht mehr mitzuerleben. Denn uns war klar, dass es vermutlich in der Hauptsaison noch schwieriger werden würde mit Hund.
Und dann war er da, der 02. Juli. Wir starteten in der Früh mit drei gepackten Rucksäcken von unserem Heimatort in der Schweiz per Zug nach München. Von wo aus unser etwas längerer Gassigang mit Herrn Monet und unser unvergessliches Abenteuer quer über die Alpen begann…
Ein Mona(e)t voller Glück.
Zurück kamen wir drei glücklich und unversehrt am 01. August 2016. Unseren Schutzengeln und guten Geistern auf allen Wegen äusserst dankbar, dass sie so gut auf uns aufgepasst und stets für das richtige Wetter gesorgt hatten.
Dazwischen lagen über 500 km zu Fuss, über 20’000 Höhenmeter hinauf und 20’000 m wieder hinunter. Das Karwendel, die Zentralalpen, die Dolomiten, die Piave Ebene, die weltberühmte Lagunenstadt.
30 Tage voller Glück!
Was jedoch wirklich alles dazwischen lag an Abenteuern, wunderbaren Erfahrungen, phantastischen Ein- und Ausblicken, Landschaften, Pflanzen Tieren und vor allem interessanten Menschen, die uns begegneten. Welche wechselhaften Emotionen, skurrilen Begebenheiten, unterschiedlichen Gedanken und unwahrscheinlichen Glücksgefühle wir auf dieser ganz besonderen Reise erleben durften. All das würde den Rahmen eines Blog Artikels bei Weitem sprengen.
Das Buch und der Film zur Fernwanderung.
Sodass wir beschlossen haben, all die Geschichten und Erlebnisse unserer München-Venedig Wanderung mit Hund in einem Buch sowie die schönsten Bilder und Sequenzen in einem Film zusammenzufassen.
Und darüber hinaus unsere hundegerecht angepasste Route, inklusive der GPS Daten, Kartenausschnitte der Tagesetappen, Packliste mit Gewichtsangaben, Planungsinstrumente und Tipps und Tricks, interessierten Lesern des Buches zur Verfügung zu stellen.
Für alle, die vielleicht auch gern einmal im Rudel über die Alpen spazieren möchten.
Die genau wissen wollen, warum uns in diesem Falle »Scherben Glück gebracht haben«, wieso die Gliederscharte ihren Namen zu Recht trägt, und wo es auf der Route das beste Schnitzel gibt.
Oder die einfach in Gedanken mit uns mitwandern wollen, um zu erfahren, wie spannend und erholsam ein etwas längerer Spaziergang sein kann. Mit minimalem Gepäck und der Freiheit, jeden Tag und Ort einfach wieder hinter sich zu lassen. Um einem neuen, aufregenden entgegen zu gehen. Glück hat einen Namen…
»München-Venedig zu Fuss. Ein Hund, sein Rudel und drei Rucksäcke.«
von Petra KochgruberDirekt zur Leseprobe und zum Buch…
Auch in jedem online Buchshop sowie in jeder Buchhandlung bestellbar.
Besonders Neugierige können gern in unserem ausführlichen Film „live“ dabei sein…
»Nur wo Du zu Fuss warst, bist Du auch wirklich gewesen«, soll Johann Wolfgang von Goethe einst gesagt haben.
Nach dieser Reise können wir das voll und ganz unterschreiben.
nurMut…der Mensch (und Hund) ist zu mehr in der Lage, als er selbst für möglich hält. Es geht eben immer darum, es zu versuchen!
Und wer noch weitere Anregungen für spannende Wandertouren und Trails auf allen Kontinenten dieser Welt sucht, findet garantiert das passende auf enziano.com, wo auch unser Alpenabenteuer mit Hund zu finden ist.
Hallo!
Wie kommt man mit Hund wieder zurück?
Mit dem Zug?
Viele Grüße
Johannes
Hallo Johannes, ja mit Hund am besten zurück mit dem Zug.
Oder zu Fuss, wenn man noch Zeit, Lust und Kondition hat 😉.
Viele Grüsse & nurMut!
das Wanderrudel
Danke für deine Antwort, ich hätte noch eine Frage: Wie habt ihr das mit dem Hundefutter gemacht, mein Hund schafft locker 15 Kilo Hundefutter im Monat…
Lieber Johannes,
die Antwort darauf und viele weitere Tipps zum Fernwandern mit Hund, sowie unsere Packliste (auch für Monet) etc…findest Du alles
in unserem spannenden und amüsanten Buch zum Traumpfad mit Hund: »Ein Hund, sein Rudel und drei Rucksäcke«. Zu bestellen und erhältlich
überall, wo’s Bücher gibt 😊
servus ihr 3,
steht in eurem buch die genau route die ihr gegangen seit?
werde dieses jahr auch mit meinem hund -entlebucher sennenhund- zu ner alpenüberquerung aufbrechen, leider hab ich auch rausgefunden das im karwendel einige hütten strikt keine hunde erlauben.
schöne grüße aus regensburg
rainer und apollon
Servus Rainer & Apollon,
ja, die Route steht im Buch, wir haben den Traumpfad hundegerecht angepasst und die Hütten, die keine Hunde akzeptieren, umwandert. Ebenso wie zwei zu steile Klettersteige, die wir mit Hund nicht gehen wollten. Buchleser können sich ausserdem auf unserem Blog in den Memberbereich einloggen, wo es die Route im Detail als GPS Daten zum Download und als Kartenabschnitte gibt, sowie viele Tipps für Hunde Fernwanderungen, unsere Packlisten und die Etappenliste München-Venedig. Für uns war die Alpenüberquerung mit Hund etwas ganz Besonderes, und wir können sie nur empfehlen. Wir haben versucht, diese besonderen, die amüsanten und die spannenden Erlebnisse auf dem Traumpfad informativ und dennoch sehr unterhaltsam zwischen zwei Buchdeckel zu packen. Würde mich über Dein Feedback freuen, falls Du es liest und wünsche Dir und Apollon eine superschöne Alpenüberquerung! Liebe Grüsse & Berg heil…Petra & das Wanderrudel
P.S. Das Video hast du vermutlich schon gesehen, oder? Ansonsten…https://www.youtube.com/watch?v=MBx-43Tmmb0
Mich würde gerne eure Algen Mischung interessieren.
In eurem Buch wurde wie mehrmals erwähnt.jedoch fehlen mir die Bestandteile eurer Algen frühstücksmischung.
Würde mich über das Rezept sehr freuen.
Bin begeisterte Leserin eures Blogs.
Liebe Eva, ein Rezept habe ich leider nicht, da es sich um ein fertig zu kaufendes Produkt handelt. Es heisst:
„Eveliza“ und kann in D über das Internet bestellt werden. Wichtig zu wissen: man sollte nicht allergisch auf Meeresfrüchte und Schalentiere sein, wenn man es nimmt.
Herzliche Grüsse
Petra & Rudel
Hallo.. heute hab ich zufällig euren Blog entdeckt und schwelge in Erinnerungen – ich bin 09/2013 diesen Weg München-Venedig mit meiner Englisch Setterhündin Duna (17kg) gegangen wir haben allerdings biwakiert, statt reserviert, und waren zum Ende der Saison unterwegs. Die Hotels in der Poebene waren alle sehr hilfbereit, als ich mich vor Ort mit Duna vorstellte. Ein absoluter Höhepunkt war für mich die Umwanderung der Schiara (Ostumgehung). Irgendwann werd ich mir das Buch auch bestellen um eure Erfahurngen mit unseren Erfahrungen zu vergleichen und hoffentlich wieder die Strecke wandern können.
Hallo Sylvia,
wir wollen dieses Jahr auch mit unserem Hund die München-Venedig Route wandern und auch biwakieren. Hat das bei euch alles, vorallem auch das Übernachten, ohne Probleme geklappt?
Liebe Petra,
welch großartige Tour und welch schönes Buch. 2015 sind wir von Lenggries bis Belluno gewandert und haben beim Lesen deines Buches mitgefühlt, mitgelacht und auch mitgelitten (bei uns hagelte und schneite es z.B. in der Roa-Scharte). Gerade haben wir uns euren Film angesehen und sind jetzt wieder völlig ins Fernwanderfieber eingetaucht. Da wir seit letztem Jahr auch ein Rudel sind, überlegen wir nun, wie und wo wir im nächsten Sommer mit unserer Hündin die Alpen erneut durch-/überqueren können. Vielleicht habt ihr ja noch ein paar spezielle Hunde-Tipps für uns? Wir würden zB gerne noch wissen, wie ihr Monets Ernährung geregelt habt. Im Buch und im Video gibts ja ein paar Informationen, aber nichts konkretes.
Respekt für eure Leistung und liebe Grüße
Daniela
Liebe Petra
Lieber Robert
Und natürlich monsieur Monet
Ich freue mich, euren Blog zufällig gefunden zu haben. Das Buch möchte ich unbedingt lesen. Es fasziniert mich immer wieder, wenn ich Reiseberichte wie euren lesen kann. Und wer weiss… Vielleicht werde ich meinen Traum auch einmal wahr machen können. Aiko würde sich sicher freuen;-)
Wunderbare Beschreibung einer tollen Wanderreise. Vielen Dank dafür.
Auf das Buch freue ich mich schon…
Herzliche Grüsse Christine
Liebe Christine, danke für Dein nettes Lob und Dein Interesse am Buch. Ich bin schon eifrig am Schreiben. Erscheinungstermin wird hier auf dem Blog kommuniziert werden. Liebe Grüsse Petra
Ganz, ganz toll! Wie schön, dass ihr eure Reise mit uns teilt.
Aus ganzem Herzen,
Michaela
Liebe Michaela, danke für Deine lieben Worte. Wir bleiben sicherlich in Kontakt, denn ich mag Deinen aus-ganzem-herzen.de-Blog sehr. Weil er mir vielfach auch aus ganzem Herzen spricht.
Liebe Petra,
da ich ja auch unterwegs war, kann ich deine „Schwärmerei“ nur zu gut verstehen! Ich habe die erste Arbeitswoche hinter mir und alles ist schon wieder sooooo weit weg 🙁 Gerne würde ich sofort die Wanderschuhe schnüren und mir einen neuen Fernwanderweg aussuchen, um los zu marschieren. Ihr seid jetzt auch mit dem Virus infiziert, du wirst sehen…. Wer einmal so lange zu Fuß unterwegs war und es genossen hat, der tut es wieder!
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende mit lieben Grüßen an die anderen beiden des Rudels!
Beate
Liebe Petra,
Respekt!
Welch eine Reise.
Bei dem Film habe ich eine Gänsehaut-Schauer nach dem anderen bekommen.
Wunderschöne Bilde und Eindrücke.
Ein glücklicher Herr Monet, eine Petra weit ab vom Business-Live aus der ich sie kenne.
Das hätte ich nie für möglich gehalten.
Chapeau!
Ich bin begeistert und gespannt auf das Buch.
Alles Liebe, Rita