Die Macht der Glaubenssätze.
Und wie sie unser Denken und Handeln bestimmen.
„Ich bin doch nicht blöd!“
Jeder von uns hat mindestens einen, meistens aber mehrere.
Was ist denn eigentlich ein Glaubenssatz?
Der Duden definiert ihn so:
„ Mit dem Anspruch unbedingter Geltung vertretene These“.
und
„starre Anschauung, [Lehr]meinung“.
Und zählt dazu folgende Synonyme auf:
Dogma, Grundgesetz, Grundsatz, Lehre, Leitsatz, Parole, These, Überzeugung.
„Es gibt nichts, was man nicht kann!“, so lautet zum Beispiel mein wichtigster Glaubenssatz.
Damit zählt er zu den neutralen Glaubenssätzen, die sowohl positiv als auch negativ wirken können. Positiv und motivierend, weil ich mir zunächst alles zutraue, nicht so schnell aufgebe und alles versuche.
Aber auch ganz schön negativ und frustrierend, weil ich manchmal auch dann noch nicht aufhöre, wenn ich schon längst an meine Grenzen stosse und nicht zugeben darf, dass ich etwas auch einmal nicht schaffen kann. Oder auch gar nicht können muss.
Glaubenssätze treiben uns an oder halten uns zurück. Sie lösen aber immer und in jedem Fall etwas aus und manipulieren uns im positiven oder negativen Sinne. Denn Glaubenssätze sind ein Teil von uns, bestimmen und prägen unser Handeln, unsere Art zu denken und zu sein. Sie beeinflussen unsere Entscheidungen. Dabei können sie positiv bestärken oder negativ bremsen. Sind Leitplanken oder Barrieren.
Du siehst, ganz schön schwere Kaliber, diese Glaubenssätze. Sie wurzeln tief in uns, und bestimmen unser Leben. Obwohl wir sie meist gar nicht bewusst kennen.
Fatal können Sie dann für uns werden, wenn sie von unseren Mitmenschen erkannt und bewusst gnadenlos für deren Zwecke ausgenutzt werden. Wie im oben genannten Beispiel. Wenn Dein Ehrgeiz ausgenutzt wird, Dich im Job zu Höchstleistungen weit über das normale Mass hinaus anzutreiben. Und Du das zulässt. Weil Du selbst Deinen Glaubenssatz vielleicht gar nicht bewusst kennst, nach aussen aber strikt und brav danach handelst.
Woher kommen die Glaubenssätze?
Sie werden quasi schon mit der Muttermilch konsumiert.
Wie so vieles, das uns prägt und ein Leben lang begleitet, entstehen auch manche Glaubenssätze bereits in unserer frühesten Kindheit. Es sind vielfach die Parolen, Hoffnungen oder Ängste unserer Eltern oder Bezugspersonen, die wir schon mit dem Brei serviert bekommen. Und in deren Dunstkreis wir aufwachsen:
„Ein braves Kind tut das nicht“.
„Was sollen denn die Nachbarn denken?“.
„Wir sind eher unsportlich“.
„Schreiben war noch nie seine Stärke“
„Müssiggang ist aller Laster Anfang“.
„Was da alles passieren kann.“
„Schaffe, schaffe, Häusle baue.“
„Ach lass mal, lieber nicht“.
„Ende gut, alles gut“.
„Es ist nicht alles Gold, was glänzt“.
„Brave Mädchen kommen in den Himmel“… – daraus wurde sogar ein Bestseller!
Dann lehrt uns die Schule, wie man’s macht:
„Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernt ihr hier“.
„Leistung lohnt sich“.
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“.
„Nur die Harten komm‘ in Garten.“
„Du bist einfach zu dumm für Mathe“.
„Der Schnellere ist der Gschwindere“.
„Das Leben ist ein Wettkampf“.
„Wo ich bin, ist oben“.
„Wer wagt, gewinnt“.
Erkennst Du sie wieder?
Die grösste und wirksamste Verbreitung von Glaubenssätzen haben in der heutigen Zeit die Medien und die Marketingabteilungen internationaler Firmen übernommen. Um uns täglich umsatzsteigernd und gewinnbringend, manchmal auch auf unterhaltsame Art zu manipulieren. Ohne dass wir die geringste Ahnung davon haben. Ich weiss, wovon ich spreche, denn das war jahrelang mein Job:
„Ich bin doch nicht blöd“.
„Weil ich es mir wert bin“.
„Du darfst“.
„Keine Kompromisse – kein anderes…Bier“.
„Ich will so bleiben wie ich bin“.
„Nichts ist unmöglich“.
„Da weiss man, was man hat“.
„Geiz ist geil.“
Sicherheit und Bestätigung.
Wieso setzen sogar Firmen Glaubenssätze ein, um für so banale Dinge wie Bier, Margarine, Fernseher oder Autos zu werben? Weil diese kurzen Glaubenssätze eine tiefe psychologische Verankerung in unserem Unterbewusstsein finden. Faszination und Macht ausüben. Und weil sie uns steuern. Im Idealfall hin zum Produkt. Ganz sicher aber zu einer Zugehörigkeit und Lebenseinstellung, neudeutsch „Lifestyle“.
Denn wir Menschen brauchen in unserem Leben Leitsätze und Überzeugungen. Ein Zugehörigkeitsgefühl, Anerkennung und Bestärkung in dem, was wir tun, und was wir sind. Glaubenssätze sind unsere Leitplanken, die uns unbewusst den sicheren Weg durchs Leben weisen.
Die Werbestrategen haben das erkannt und münzen es in bares Geld um. Zum Erfolg Ihrer Produkte und Unternehmen. Und vermeintlich zu unserem Wohlbefinden mit all den tollen Produkten, denn… „wir sind ja nicht blöd!“
Einmal erkannt, kannst Du Dein eigener Werbestratege in Sachen Glaubenssatz werden. Erkenne und verbanne Deine Glaubenssätze, die Dich negativ blockieren und finde die, die Dich positiv bestärken. Ich helfe Dir dabei… „weil Du es Dir wert sein solltest!“
„Wie Du in 8 Schritten Deine aktuellen Glaubenssätzen findest.“
nurMUT…ich glaub an Dich!
Liebe Petra,
da du dich auch mit Glaubenssätzen befasst, so wie ich, möchte ich dir ein Buch empfehlen, dass ich zu diesem Thema gelesenn habe und das in mir wirklich einen Knoten gelöst hat und mir geholfen hat, mich von überkommenen Glaubenssätzen zu lösen oder sie zumindest immer mehr zu entlarven und dann in Frage zu stellen.
Petra Bock: „Mindfuck. Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können.“
Viele Grüße aus Hamburg, Marianne
Liebe Marianne, vielen Dank für Deinen Buchtip! Stimmt, der erste Schritt ist der, sich seiner Glaubenssätze bewusst zu werden. Ein umfassendes Thema… Bist Du denn schon auf Deiner grossen Reise? Ich wünsch Dir jedenfalls viel Glück und spannende Erfahrungen…bin gespannt! Alles Gute & liebe Grüsse aus der Schweiz, Petra